Schirmherrin Sibylle Keupen

Grußwort der Schirmherrin

Wir wünschen uns alle ein Sterben in Würde. Doch es fällt uns schwer, sich vom Leben zu verabschieden. Die Palliativmedizin will Menschen mit unheilbaren Erkrankungen die verbleibende Lebenszeit erleichtern. Respektvoll geht die Palliativmedizin mit Sterbewünschen um. Im Vordergrund steht, den Tagen mehr Leben zu geben, die Beschwerden der Patient*innen zu lindern und ihnen eine höchstmögliche Lebensqualität zu verschaffen.

Palliativ denken heißt, das Leben grundsätzlich zu bejahen und dennoch den Tod als einen natürlichen Prozess zu akzeptieren.

Es ist so wichtig, dass die Themen Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft ihren Platz finden. Neben der medizinischen Versorgung ist es vor allem die menschliche Nähe, die für die sterbenden Menschen wichtig ist.

Gerne übernehme ich die Schirmherrschaft über den 15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin in Aachen. Die palliative Versorgung in Aachen hat eine lange Tradition. Vor allem ein starkes zivilgesellschaftliches Engagement führte letztlich zur Professionalisierung der Sterbebegleitung.

Der Kongress unter dem Motto „Wert(schätzung). Selbst(für)sorge. Gemeinsam.“ ist ein wichtiger Rahmen, um diese Professionalisierung fortzuschreiben. Er wird in einem wertschätzenden Miteinander zeigen, was es für die Palliativversorgung heute und morgen braucht. Es wird ein Austausch voller Diversität und Zukunftsimpulse. Die Orientierung an Werten ist ebenso wichtig wie die Selbstfürsorge der in der palliativen Versorgung Tätigen.

Ehrenamtliche, die in der Sterbebegleitung ausgebildet sind, unterstützen nach Kräften. Traurige Momente aushalten, Familienersatz sein, Leben retten, Menschen in ihren schwersten Zeiten begleiten, harte körperliche Arbeit verrichten – dies und vieles mehr bedeutet ihr Engagement. Die Betreuer*innen erleichtern den Schwerstkranken, das Unabänderliche zu akzeptieren, ihren Frieden mit dem eigenen Schicksal zu schließen und die Angst vor Schmerzen und dem Sterben in den Griff zu bekommen.

Palliativversorgung ist immer Teamarbeit. Ärzt*innen, Pflegepersonal, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Physiotherapeut*innen und Seelsorger*innen arbeiten eng zusammen, um die Kranken umfassend zu betreuen. Dafür brauchen sie gesellschaftlichen Respekt, Wertschätzung und eigene Unterstützungsangebote.

Palliativarbeit ermöglicht auch positive Erlebnisse, wie einfach in den Himmel schauen, Sonne und Wind auf der Haut spüren, die Lieblings-Musik hören und sich von einem lieben Menschen verabschieden.

Ein friedliches Sterben in Würde.

Oberbürgermeisterin
Sibylle Keupen